Start: Samstag, 25.05.2023 ab 5 Uhr Für dieses Brevet steht nur ein GPS-Track zur Verfügung. |
Streckencharakter:
Auf der Strecke sind zwei knackige, verhältnismäßig kurze Off-Road-Passagen, die mit dem Rennrad machbar sind – richtige Bereifung bzw. Schuhwerk und die Bereitschaft, sein Gefährt auch mal zu schieben, vorausgesetzt. Nach einer flachen Einrollphase geht’s auf den höchsten Gipfel der Vogesen und dann über den Ballon Alsace zur Planche des Belles Filles, die in den letzten Jahren durch die Tour de France berühmt-berüchtigt wurde. Der für uns besondere Reiz besteht darin, dass wir beide Gipfel auf Strecken angehen, die normalerweise nicht mit dem Rennrad befahren werden. Nach der Hälfte haben wir die Tour, was Höhenmeter und Steigungen betrifft, eigentlich fast schon geschafft, der wellige Charakter der nächsten 130 Kilometer wird aber trotzdem noch seinen Tribut fordern. Nach Querung der Rheinebene steht uns dann nur noch der Kaiserstuhl mit ca. 250 Höhenmetern im Weg.
Die Versorgungslage ist westlich vom Hauptkamm der Vogesen dünn und man sollte immer noch etwas zum Futtern im Beutel haben um die Löcher zu stopfen.
Streckenbeschreibung:
Wir verlassen das noch schlafende Freiburg und kurbeln auf dem schnellsten Weg in die Festungsstadt Neuf-Brisach. Einen kleinen Schlenker ist uns die von Vauban erbaute Innenstadt schon wert. (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Neuf-Brisach), dann verlassen wir die Stadt Richtung Süden. Bei gutem Wetter haben wir dann auch schon das nächste Ziel im Blick: Der Grand Ballon steht alles überragend noch weit über uns. Durch die Weinberge hinter Rouffach geht’s über den kleinen Vorbergpaß Col du Bannstein in das Lauchtal. Nach wenigen Kilometern auf der Hauptstraße biegen wir ab zum Lac du Ballon. Kaum vorstellbar, dass Vauban diesen entlegenen See schon im 17. Jahrhundert aufstauen ließ um sich ein Wasserreservoir für die eigens gegrabenen Kanäle und damit zum Materialtransport für den Bau von Neuf-Brisach zu schaffen.
Hier beginnt für uns das erste kleine Abenteuer: Das teils grobe Schotterstück ist knapp 3 Kilometer lang und mit geeigneter Übersetzung und Bereifung auch mit dem Rennrad meist fahrbar. Falls nicht, kosten uns die Schiebemeter kaum Zeit – viel schneller ist man beim Fahren dann auch nicht. Irgendwie werden wir schon raufkommen auf die Route des Crêtes und dann weiter auf dem üblichen Weg und Geläuf zum Grand Ballon. Hier ist für die Meisten wohl auch die erste Pause fällig. Weiter geht’s nach Süden über´n Hartmannsweilerkopf und Thann ins Tal der Doller, der wir auf dem Radweg aufwärts zum Ballon d´Alsace folgen. Von hier aus zur Planche des Belles Filles wären es auf dem üblichen Weg über vierzig Kilometer Straße mit über 800 Höhenmetern. Die Alternative: Auf dem Wanderweg ein paar Passagen durch verblocktes Gelände bergab schieben und ansonsten knapp zehn Kilometer auf fast gleicher Höhe auf Schotter fahren. Der eine oder andere wird aufatmen, wenn er dann wieder den fürs Rennrad richtigen Untergrund unter den Reifen hat. Lohn der Mühe ist, dass wir nun schon oben auf der Planche des Belles Filles sind! Selbstverständlich lassen wir es uns nun auch nicht mehr nehmen, jetzt auch noch das kurze Stück zur Super-Planche hoch zu drücken, wenn wir schon mal hier sind. Erst bei der Abfahrt wird uns dann klar, warum dieser Anstieg in wenigen Jahren zur Tour-Legende wurde!
Die Hauptsteigungen liegen jetzt zwar hinter uns, aber es wartet schon noch Einiges auf uns. Erst mal hoch nach Belfahy, rüber nach Servance mit seinem 18%er, das wellige Seenland. (Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Plateau_des_Mille_%C3%89tangs) Eine entlegene, recht dünn besiedelte Ecke, die man mal gesehen haben sollte. Nicht einmal die Kleinstadt Plombiers-les-Bains (Link:, https://de.wikipedia.org/wiki/Plombi%C3%A8res-les-Bains) mit dem Charme des vergangenen Jahrhunderts bietet uns die Gewähr, dass wir nach 18:00 noch etwas Essbares auftreiben können.
Kurz hinter Plombières-les-Bains treffen wir auf die Strecke des Vogesen-1-Brevets und fahren nach St. Dié wie auch schon in den vergangenen Jahren. Dort zumindest sollten wir uns noch einmal bis kurz nach Mitternacht verpflegen können bevor es über den Col d´Urbeis wieder in die Rheinebene geht. Erstaunlich, wie flach man an dieser Stelle den Hauptkamm der Vogesen überwinden kann. Die nächtliche Nationalstraße nach Séléstat und weiter zum Rhein lässt sich zu der Uhrzeit problemlos befahren. Jetzt stellt sich nur noch der Kaiserstuhl stellt mit ca. 250 Höhenmetern in den Weg bevor wir entlang der Dreisam zum Augustiner kurbeln.